Montag, 29. Dezember 2014

Swingkleid von 1958 - Zwischenstand!

Zwar noch nicht fertig, aber immerhin schon grob erkennbar an die Schneiderbüste gepinnt, ist das zweite Swingkleid. Alle Teile sind zugeschnitten, Falten sind genäht und gerade fädele ich die Overlock um, damit ich die Kanten versäubern kann. Nur die Knöpfe fehlen nach wie vor, aber das steht dann für die nächsten Tage auf der Liste oder ich mache stoffbezogene Knöpfe - mal sehen.
 

Der Schneiderpuppe von Plastiform habe ich einen neuen Überzug gegönnt. Eigentlich wollte ich ihr einen richtigen Überzug nähen, habe mich aber dagegen entschieden und ihr nur ein Hemd übergezogen. Das kann ich jederzeit austauschen oder wenn ich die Form neu anpasse, ist es auch schnell wieder ausgezogen. Außerdem ist es nicht schade darum und ich überlege noch ob ich wichtige Punkte wie Taille oder vordere Mitte anzeichne.

Haltet ihr das für hilfreich solche Markierungen anzubringen oder verwirre ich mich damit eher?

Sonntag, 28. Dezember 2014

..und noch ein Swingkleid von 1958!

Ich muss gestehen, dass mich das Scheitern an Lutterloh ein wenig runtergezogen hat. Eigentlich bin ich der Meinung, dass ich mich in letzter Zeit beim Nähen schon ziemlich verbessert habe und um mir das zu beweisen, möchte ich ein Kleid nochmal nähen. Ausgesucht habe ich mir dazu das lindgrüne Swingkleid aus dem Frühjahr 2013 - ein wundervoller Schnitt, der aber durch mich an vielen Stellen etwas leiden musste. Der Schnitt ist aus der Praktischen Mode 03/1958 und wenn ich mich recht erinnere, dann war er erst mein zweites Kleid.

So habe ich damals die Knopfleiste weggelassen und quetsche mich ganz unelegant in das Kleid hinein. Dadurch sind auch einige der Falten schon aufgerissen, aber ich konnte sie noch flicken. Der Gürtel ist mir abhanden gekommen und weil ich an den Rocknähten die Nahtzugaben zusammen versäubert habe, drücken die durch. Den Beleg am Kragen habe ich auch nicht so richtig gut hinbekommen.

Das größte Problem ist aber die Stoffanfälligkeit für Schweißflecken, sodass ich das Kleid bislang nur drei-, viermal getragen habe. 

Äußerst schade, denn obwohl es ein Endfünfziger Schnitt mit überschnittenen Schultern ist, mag ich ihn sehr. Deshalb möchte ich das Kleid nochmal nähen und dieses Mal richtig!

Ich finde es ja äußerst praktisch einen Schnitt nochmal zu nähen - man spart sich die Arbeit das Schnittmuster abzupausen, denn das hat man ja schon getan und man kann aus den gemachten Fehlern direkt lernen. Dazu sollte man zwar eigentlich lieber hintereinander nähen, aber dafür ist es nun eh zu spät und manche Fehler habe ich zum Glück noch im Kopf. Zum Beispiel habe ich die Falten zu weit zugenäht und die Rocknähte bzw. -falten nicht durchgehend genäht, sondern nacheinander. Das kann ich nun alles besser machen.

Aber der Tradition, einen völlig unbekannten Stoff vom Flohmarkt zu nehmen, der bleibe ich treu. So habe ich einen roten Stoff mit zauberhaften Blumenmuster, den ich schon lange hüte. Die Zusammensetzung ist gänzlich unbekannt - nach Brenntest würde ich sagen Viskose oder eine andere Naturfaser. Der Stoff ist leicht und luftig, aber das Rot ist eigentlich etwas zu grell für mich, weshalb ich mich entschieden habe, dass es keinen Sinn macht ihn weiter aufzusparen. Die leicht gecrashte Oberfläche kommt sicherlich wieder gut zur Geltung. Gekostet haben mich die 5m auf 90cm Breite übrigens 5 Euro. Knöpfe habe ich keine passenden, aber ansonsten ist alles da, was ich brauche. 


Somit starte ich jetzt schonmal in den Kleiderfrühling und in ein hoffentlich erfolgreiches Nähen. Und wie findet ihr meinen Plan? Seid ihr schon dabei eure Frühlingsgarderobe zu planen oder noch ganz im Winterwunderland?

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Plastiform - Schneiderbüste der 50er Jahre!

..ich bin ja nun ein sehr ungeduldiger Mensch und so wird bei uns schon morgens um 8 Uhr Bescherung gefeiert! Eigentlich zog mein Weihnachtsgeschenk in Form einer neuen Nähmschine [die ich euch auch bald mal zeige] bereits vor einigen Wochen ein, aber dennoch kündigte der Liebste ein weiteres Geschenk an - eines das mich von den Socken hauen würde! Und ich muss gestehen, dass er da nicht übertrieben hat..

 
Ich habe eine Schneiderbüste bekommen - eine Plastiform aus den 50er Jahren! Das ist eine Drahtpuppe, die direkt am Körper angepasst werden kann. Durch Druckknöpfe in der vorderen und hinteren Mitte kann man selbst hineinschlüpfen und dann am eigenen Körper die Form nacharbeiten. Dazu zieht man die geformten Drähte einfach auseinander oder drückt sie wieder enger zusammen. Die Drähte sind stabil genug, dass sie zwar biegsam sind, aber die Form auch halten. Dann wieder ausziehen, erneut schließen und auf das Gestell setzen - schon hat man eine Puppe ganz nach eigener Form!

Dabei ist völlig egal wie klein oder groß man ist, ob man ein kleines Hohlkreuz hat oder ob die Taille höher oder tiefer sitzt. Alles lässt sich formen - sogar die Schultern und das Armloch können geformt werden! Somit ist es die perfekte Schneiderpuppe für mich mit meiner kleinen Taillenverschiebung und der großen Oberweite.

Übrigens wurde das Patent von Plastiform Werkstätten bzw. Frau Berta Melder am 06.06.1955 angemeldet - hier könnt ihr euch das anschauen! Also ein echtes deutsches Qualitätsprodukt und dazu auch noch von einer Frau, womit das Klischee vom Hausfrauchen wohl auch mal wieder widerlegt wurde.

Und die am  07.03.1960 gegründete OHG Plastiform Melder & Defregger bestand immerhin noch bis 2010!


Den Druckknöpfen habe ich schon etwas Öl spendiert und nun werde ich die Drähte noch ein wenig reinigen und dann meinen eigenen Überzug dafür nähen, damit ich in Zukunft meine Schnittteile daran feststecken kann - ich bin ehrlich begeistert von diesem wundervollen Geschenk.

Wie findet ihr die Puppe? Kennt ihr solche Plastiform-Puppen oder seht ihr sowas auch zum ersten Mal?

Samstag, 20. Dezember 2014

Vom schönen Scheitern..

..mein Weihnachtskleid gehört seit heute nun zu den gescheiterten Projekten. 

Es passt obenrum nicht richtig und nachdem ich an einigen Stellen (besonders mit den Belegen) gepfuscht habe, würde ich es wohl auch nicht mehr tragen. Ich bin ein wenig traurig, dass ich nichts vorzeigen kann, aber insgesamt nicht unzufrieden mit dem ganzen Projekt. Ich habe mich endlich mal bis zum Schluss an Lutterloh gewagt, aber mich damit insgesamt wohl etwas übernommen. Die Schwierigkeiten den Schnitt zu vergrößern, ihn an mich anzupassen und dann noch ohne Anleitung zu nähen waren doch etwas zu groß. Dennoch habe ich viel gelernt, habe viel herumprobiert und gesehen was funktioniert und was nicht klappt, daher bin ich nicht allzu traurig. Und ich habe ja noch mein Weihnachtskleid vom letzten Jahr, das ich an Heiligabend tragen werde!

Und so werde ich das Projekt nun einfach abhaken und mich an andere machen, denn nach dem Kleid ist vor dem Rock oder dem Kleid oder der Bluse - mal sehen.

Ich wünsche euch allen geruhsame Weihnachten und hoffe, dass euer Weihnachtskleid ganz wunderbar geworden ist!

Dienstag, 16. Dezember 2014

Was tut man, wenn..

Das Weihnachtskleid liegt noch unverändert herum und ich muss mich dringend ranhalten, aber bis dahin zeige ich euch einen kleinen Auszug aus Beyer - Mode für Alle von 1943.

Damals waren Kleiderschränke noch nicht so üppig gefüllt und Kleider wurden getragen bis sie wortwörtlich auseinander fielen. Kragen und Manschetten oder andere Teile, die schnell verschleißen, wurden ausgetauscht. Das sparte Stoff und so entstand auch das typische Bild von zweierlei Stoffen in Kleider, Hemden und Blusen.

Heutzutage scheint sich das Ausbessern kaum noch zu lohnen. Der Aufwand ist fast zu groß und ein neues Kleid schnell gekauft, aber dennoch kann man auch modisch durch solche Ausbesserungen einiges erreichen wie man hier sieht!

Bessert ihr Kleidung noch aus? Oder landet gleich auf dem Müll wo der Kragen verschlissen oder ein Loch drin ist?
[verlinkt beim Creadienstag]


Freitag, 12. Dezember 2014

Anleitung: Schulterpolster

In den 40er und 50er Jahren wurden oft und gern Schulterpolster in Kleidern, Blusen und Pullovern verwendet - die sorgten neben der schmalen Taille auch für die gewünschte Sanduhrensilhouette. 

Allerdings waren das natürlich keine von diesen schrecklichen, übertriebenen Schulterpolstern, wie wir sie aus den 80er Jahren kennen, sondern zurückhaltender. Doch trotz dieser Zurückhaltung sitzt so manches Oberteilen eben nur mit Schulterpolstern so richtig gut. 

Somit kommt man auf Dauer nicht um Schulterpolster herum, wenn man nach den alten Schnitten näht, daher möchte ich euch heute zeigen wie man die selbst macht:

 
[Elsa April 1950]

Und ihr? Seid ihr Freunde von Schulterpolstern oder haben die 80er Jahre da zu viel zerstört? Habt ihr schonmal welche selbst gemacht?

Montag, 8. Dezember 2014

Anleitung: FBA - Anpassung für großen Busen

Dieser Beitrag ist veraltet - für die erweiterte und überarbeitete Version bitte hier entlang. Danke.





Was ist eine FBA?

 

FBA steht für Full Bust Adjustment, also auf deutsch eine Anpassung für einen großen Busen. Da die meisten Schnittmuster auf eine Körbchengröße B ausgelegt sind, haben Frauen mit mehr Busen zu wenig Platz um die Brust - diesen Platz schafft die FBA.

Brauche ich eine FBA?


Üblicherweise brauchen Frauen mit Körbchengröße C oder mehr eine FBA. Ob Du eine FBA brauchst, siehst Du am besten am Kleidungsstück - entweder am Probeteil oder auch an Kaufklamotten. Wenn Dir zB Blusen stets überall passen, aber die Knopfleiste über der Brust aufspringt oder auch wenn es um die Brust zwar herum passt, aber die Schulter zu weit ist und es an der Taille schlabbert. Am Schnittmuster kann man es auch schon erahnen, wenn die Maße von der Taille viel zu groß ausfallen.

Und wenn Du Dir immernoch unsicher bist, dann schau doch mal hier, in diesem Beispiel wird gezeigt wieso eine FBA so wichtig ist.

Wie mache ich eine FBA?


Eine FBA gehört zu den Dingen, die unheimlich kompliziert sind - bis man sie gemacht hat. Denn Schritt für Schritt ist sie sehr einfach, logisch und gut nachzuarbeiten. Deshalb möchte ich Dir zeigen wie Du in nur 6 Schritten mehr Platz für Deine Kurven schaffst.

Ein kleiner Hinweis: Das ist die einfachste Variante einer FBA und auch nicht die einzige Möglichkeit, also nicht wundern, falls Dir noch andere Varianten begegnen. Für eine FBA bei Teilungsnähten (Wiener Nähte oder Prinzessnähte) bitte hier entlang.

1. Messen


Zunächst müssen wir über Maße sprechen. Normalerweise sind für ein Oberteil das Oberweitenmaß und das Taillenmaß wichtig. Bei einem großen Busen ist aber das Oberweitenmaß genau das Problem, daher umgehen wir es indem wir statt die gesamte Brustbreite [Brustweite / Full Bust] nur die kleine Brustbreite messen [Oberbrustweite / High Bust].

Am besten misst eine zweite Person, die hinter Dir steht. Stelle Dich entspannt und gerade [aber nicht steif] hin. Ihr legt das Massband hinten an als würdet ihr die normale Oberweite messen, aber dann führt ihr das Maßband direkt unter den Achseln hindurch und messt den Brustansatz.

Dieses Maß ist zum einen das fiktive Oberweitenmaß, nach dem Du die Größe bestimmen kannst, und zum anderen zeigt der Unterschied zwischen diesem Maß und der normalen Oberweitenmaß an welche Breite Du durch eine FBA hinzufügen musst.

So habe ich zB eine Brustbreite von 112cm, aber nur eine kleine Brustbreite von 104cm. Ich muss also meine Größe nach der kleinen Brustbreite, also nach den 104cm, wählen und insgesamt 8cm, also 4 cm pro Seite hinzufügen. Das ist wichtig, denn wenn ich die Größe nach der gesamtem Brustbreite wähle, dann würde ich auf die 112cm nochmal 8cm draufgeben und es würde viel zu groß werden.


2. Brustpunkt bestimmen

 

Der Brustpunkt bezeichnet den höchsten Punkt Deiner Brust. Üblicherweise ist es die Brustwarze, aber je nach Form kann es auch mal ein anderer Punkt sein. Dieser Punkt ist wichtig, weil genau hier am meisten Platz benötigt wird und alle Abnäher stets auf diesen Punkt zulaufen.

Du hälst also einfach das Schnittmuster an Dich ran und machst einen Punkt dort wo Deine Brust ihren höchsten Punkt hat - bei mir ist es der schwarze Punkt. Der markierte Bereich ist die Brust, wo der Stoff meist spannt, und dazu die typischen Falten insbesondere vom Armloch als auch schräg von der Seitennaht.


3. Weite zugeben

 

Nun schaffen wir Platz! Zunächst widmen wir uns der Breite unseres Schnittmusters. Dazu zeichnen wir zunächst paralell zur vorderen Mitte, also genau senkrecht, eine Linie von der Taille zum Brustpunkt. Von da aus zeichnen wir eine Linie zu dem Punkt, der das untere Drittel des Armlochs anzeigt. Diese Linie schneiden wir bis kurz vor das Armloch - am Armloch schneiden wir nicht durch! Es verbleibt eine kleine Verbindung, die dafür sorgt, dass das Armloch sich in der Länge nicht ändert. Der Ärmel bleibt also von der FBA zemlich unberührt.

Außerdem zeichnen wir eine Linie von der Seitennaht waagerecht zum Brustpunkt. Diese Linie schneiden wir von aussen nach innen, aber auch hier bleibt kurz vor dem Brustpunkt eine Verbindung bestehen.

Nun wird das untere rechte Teil nach unten gezogen, sodass die senkrechte Linie einen paralellen Spalt bildet. Dieser Spalt sorgt für die zusätzliche Breite, die wir zugeben müssen. Also ziehen wir den Spalt so weit auseinander bis wir das fehlende Maß [bei mir die oben genannten 4cm] erreichen.

Du siehst, dass der waagerechte Schnitt sich aufklappt und einen Freiraum schafft. Daraus wird nachher einen Abnäher und schließen wir diesen Abnäher später wieder, dann ist die Länge der Seitennaht gleich. Das ist wichtig, denn wir wollen an den Seitennähten nichts verändern, damit unser Vorderteil weiterhin ohne Probleme zum Rückenteil passt.

4. Länge zugeben


Ein großer Busen braucht aber nicht nur Breite, sondern auch Länge, denn der Stoff legt über die große Brust mehr Wegh zurück, also schneiden wir waagerecht links neben dem Spalt das Schnittmuster durch und ziehen das Stück so nach unten, dass es wieder auf einer Höhe mit dem auseinandergezogenen Teil des Schnittmusters ist.

Die vordere Mitte wird also verlängert - das ist unsere einzige 'Naht', die von der FBA betroffen ist und nicht durch einen Abnäher wieder verkürzt wird.

Das Schnittmuster ist nun komplett zerschnitten, aber in den Umrissen fertig angepasst und Du kannst es jetzt neu abzeichnen, bevor Du weiter machst, aber achte darauf alle entstandenen Freiräume zu markieren.

5. Abnäher setzen

 

Die Abnäher sorgen dafür, dass die Seiten- und Taillennaht unverändert passt, sodass die benötigte Weite wirklich nur am Busen sitzt.

Also zeichnen wir erneut den Brustpunkt ein und lassen die Abnäher von den entstandenen Freiräumen auf diesen Brustpunkt zu laufen. Abnäher zeigen wie bereits gesagt direkt auf den Brustpunkt. Sie sollten stets rund 2-3cm vor dem Brustpunkt enden und am Schluss etwas spitzer zu laufen, damit sie keine Falten werfen. Natürlich kann man die Abnäher auch noch verlegen - wie man Abnäher verlegt und noch ganz viele anderen Informationen zu Abnähern findet ihr hier ausführlich.

6. Fertiges Schnittmuster


Unser Schnittmuster ist also fertig. Verändert haben wir die Länge der vorderen Mitte, die Breite auf Brusthöhe sowie das Einfügen von zwei Abnäher. Die Abnäher steppen wir natürlich am Vorderteil als erstes und dann wirst Du schon sehen, wie die Abnäher Deine Brust nachformen.

Es bleiben alle Nähte, die auf andere Teile des Schnittmusters treffen, unverändert. Das Armloch blieb durch die Verbindung unverändert, das Rückenteil passt an Schulter- und Seitennähten genau so zusammen wie das Rockteil an der Taillennaht.

So, seid ihr gut mitgekommen? Habt ihr noch Fragen oder ist alles klar?


Dienstag, 2. Dezember 2014

Schneiderlehrgang - Der Zuschnitt von gemusterten Stoffen - Teil 3

Kommen wir zum letzten Teil der Reihe zum Zuschnitt von gemusterten Stoffen.


Einmal die ganze Seite damit die Stoffverbrauche im Vergleich gut sichtbar sind - der Text kommt danach nochmal lesbar. Die Stofflängen gehen von 3,00m über 3,50m und 3,85m bis 5,10m bei je 90cm Breite, die damals noch üblich war.



Erstaunlich wie sich die Längen je nach Stoffmuster oder -struktur ändern können. Sollte man beim Stoffkauf wohl immer mal wieder vor Augen haben.

Ich hoffe der kleine Schneiderlehrgang zum Zuschnitt von gemusterten Stoffen hat euch Freude gemacht und es waren ein paar wertvolle Tipps dabei für künftige karierte, gestreifte oder sonst gemusterte Stoffe.
[verlinkt beim Creadienstag]

Dienstag, 25. November 2014

Schneiderlehrgang - Der Zuschnitt von gemusterten Stoffen - Teil 2


Nun geht es weiter mit dem Zuschnitt von gemusterten Stoffen - insbesondere unregelmäßiges Karo als auch Streifen.

 




Damit ist das Thema Karo erledigt - ich bin sehr gespannt und hoffe es dass es manchen Nähdamen etwas beim Zuschnitt hilft. Ich jedenfalls fühle mich ein bisschen besser auf karierte Stoffe vorbereitet. Vielleicht dann im nächsten Jahr ein kariertes Weihnachtskleid?
 [verlinkt beim Creadienstag]

Donnerstag, 20. November 2014

Wieviel Paar Strümpfe braucht eine gut angezogene Frau?


[Perlon-Werbung von 1957]

Ich liege wohl ungefähr beim goldenen Dutzend. Und ihr? Wieviel Paar habt ihr? Und habt ihr immer Wechselstrümpfe dabei?

Dienstag, 18. November 2014

Schneiderlehrgang - Der Zuschnitt von gemusterten Stoffen - Teil 1


Gerade auch an Weihnachten werden viele karierte Stoffe ausgepackt - dabei steht immer die Frage: Wie schneide ich den eigentlich zu? Und wie lege ich gestreiften Stoff richtig? Um das zu beantworten und auch ein bisschen die Angst davor zu nehmen, möchte ich euch heute und in der nächsten Woche den Schneiderlehrgang aus Schwabe Der neue Schnitt von 1955 dazu zeigen.
 




Ich habe bislang noch keine Karos verarbeitet, hatte auch zu große Skrupel, aber mit der Anleitung traue ich mich ja vielleicht doch noch.. Und ihr? Habt ihr schon karierten Stoff zugeschnitten? Hat das gut geklappt? Und achtet ihr inzwischen auch bei fremden Leuten auf der Straße darauf, ob die Karos an den Nähten zusammenpassen?

Donnerstag, 13. November 2014

Pompons!

Ihr habt ein paar Pompons übrig und wisst nicht, was ihr damit anfangen sollt - vielleicht hilft euch dann diese kleine Auswahl an möglichen Kopfbedeckungen mit Pompons:
 
[Beyers Modenblatt für Handarbeit und Wäsche - Mai 1950]

Man beachte besonders den Pomponirokesen rechts oben. Ganz reizvoll, oder etwa nicht? Wie gefallen euch die Modelle - ist für euch etwas dabei?

Dienstag, 11. November 2014

Kissen!

In den 50er Jahren führte der Wirtschaftsaufschwung bekannterweise auch wieder zu vermehrtem Wohlstand und kleinen Annehmlichkeiten. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden war unverändert geblieben und Cocktailparties holten das gesellschaftliche Leben in das eigene Wohnzimmer. So wurde das Wohnen und die Gestaltung von Wohnzimmern immer wichtiger. Von Buffets, Nierentischen und dem passenden Geschirr hatte ich euch schon berichtet, aber auch Kissen sollten zur Einrichtung passen. Die wurden dann passend zum Sofa, zu Gardinen oder Tischdecke gestaltet, wurden bestickt oder mit Spitze verziert, es gab runde, dreieckige und viereckige Kissen.

Und auch ich habe noch Stoff von unseren Gardinen übrig und schon länger die Idee daraus passende Kissen zu nähen. Doch nicht nur der Stoff, sondern auch die Form sollte an die 50er Jahre erinnern, also habe ich die bekannte Form, die an einen Bumerang erinnert, gewählt. Und so entstand mein erstes Kissen:
 




Mir gefällt das Kissen in Form und Stoffwahl sehr und auch der Liebste ist ganz angetan. Wie findet ihr das Kissen? Habt ihr Interesse an einem Schnittmuster und Lust auf eine kleine Anleitung?  

Donnerstag, 6. November 2014

Abenteuer Kleiderschrank: Die Hemdbluse.

Einen Kleiderschrank ganz neu aufzubauen ist schwieriger als es klingt - besonders wenn es nicht um eine Basisgarderobe geht, die man sich in jedem Laden kaufen kann. Aber natürlich gab es auch in den 40er und 50er Jahren schon gewisse Grundlagen für einen Kleiderschrank - sie waren allerdings schon etwas anders. So waren zB Jeans reine Arbeitshosen, Kleider viel mehr verteten und neben den einteiligen Kleidern gab es die beliebte Kombination aus Bluse und Rock.

[aus Fachkunde für Schneiderinnen 1950 von Teichmann - Lange - Kunze]

Im Gegensatz zu Kleidern sind Blusen besser zu kombinieren. So kann mit einer schönen Abendbluse kombiniert auch ein normaler Rock zu einem festlichen Auftritt taugen und schon wenige Teile in der Garderobe können zu diversen Anlässen getragen werden. Und wenn irgendwann das eine oder andere Teil nicht mehr getragen werden kann, weil es aufgetragen oder kaputt ist, so ist es leichter auszutauschen als ein ganzes Kleid.

So gehört die Hemdbluse in all ihren Wandlungen als Basisstück in die Garderobe der 40er und 50er Jahre. Und so hoffe ich, dass meine Bluse auch bald fertig wird, aber im Moment muss ich das Bett hüten und so bleibt leider alles andere liegen.

Und ihr? Tragt ihr gern Hemdblusen zum Rock oder lieber einen Pullover oder gleich ein ganzes Kleid?

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Fertig: Bluse nach Simplicity 7708/1093!

Endlich ist sie fertig: die Bluse nach Simplicity 7708 (bzw. 1093 oder auch 1692). Es handelt sich um eine Reproduktion von einem Schnittmuster aus den 40er Jahren und ich habe eine wunderbare Viskose mit Blumenmuster und herrlichen Farben aus dem hiesigen Stoffladen verwendet. 

Hier nochmal zur Erinnerung das Modell:
Genäht habe ich die Bluse allerdings ohne die Schleifchen - zwar habe ich die zwischendurch mal versuchsweise angehalten, aber das war mir wirklich zu verspielt, also habe ich sie doch lieber weggelassen. Bei einem einfarbigen Stoff kann ich sie mir aber sehr gut vorstellen - vielleicht sogar in einem Kontraststoff.
Die Bluse hat vorn und hinten Biesen, die die Taille formen, sowie Falten in den Puffärmeln und am vorderen Ausschnitt. Die Falten finde ich sehr schön, weil sie das Muster nicht stören und Bewegung in den Schnitt bringen - bei der fließenden und ganz leicht schimmernden Viskose macht sich das besonders gut.
Hinten gibt es einen Tropfenausschnitt, damit der Kopf ohne Weiteres durch den halsnahen Ausschnitt passt. Insgesamt war das alles nicht so schwer zu nähen - die Anleitung war sehr verständlich und ausführlich. Lediglich der Stoff war hier und da ein wenig anstrengend, weil er in alle Richtungen floß und die Nähmaschine ihre Not hatte den Stoff immer korrekt zu führen.

Übrigens habe ich die Bluse eine Nummer kleiner genäht als ich es nach den Körpermaßen gemusst hätte, also in Größe 20. Den eigentlich vorgesehenen Reißverschluss in der Taille konnte ich trotzdem ganz locker weglassen, sodass man sich überlegen könnte, ob beim nächsten Mal noch eine Nummer kleiner mit Anpassung für die große Brust sinnvoll wäre. 
Ansonsten habe ich nichts geändert. Ich hatte zwar am Probemodell getestet, ob ich die Biesen noch weiter schließe, aber mich dann dagegen entschieden, damit der Stoff schön fallen kann. Dazu auch nochmal ein Bild, bei dem die Bluse nicht im Rock steckt.
So, Bluse wieder reinstecken und nochmal schnell die Haare richten - also wie man sieht kann ich mich sehr gut in der Bluse bewegen, sie passt und ist sehr angenehm zu tragen. Ich finde sie außerdem ganz zauberhaft und fühle mich sehr wohl damit!
 
Und den Rock kennt ihr auch schon: es ist das Modell 106B aus der Burda 05/2012 und ich habe ihn hier bereits gezeigt. Er passt hervorragend zu der Bluse, aber passende Schuhe habe ich leider nicht, daher musste neutrales Schwarz herhalten - ich brauche blaue Schuhe!


Ich bin sicher, dass ich die Bluse nochmal nähe - ich mag den schlichten Schnitt und es gibt die Bluse auch noch mit langen Ärmeln, was ich mir auch sehr gut für den Winter vorstellen kann! 

Und wie gefällt euch die Bluse? Findet ihr sie auch so wundervoll oder habt ihr etwas anderes erwartet?
 [Verlinkt beim MeMadeMittwoch & RumS]

Dienstag, 21. Oktober 2014

Kleiner Modebericht - Praktische Mode 10/1954

Aus der Praktischen Mode 10/1954 ein kleiner Modebericht: Mäntel und Jackn für den kommenden Herbst/Winter. Die abfallende Schulterlinie wird weiter betont und bei den Rockformen gibt es nicht viel Neues.

Das war vor genau 60 Jahren, aber altbacken finde ich das alles nicht - und ihr?
[verlinkt beim Creadienstag]

Freitag, 10. Oktober 2014

Kragenformen

[Aus Schwabe der neue Schnitt - April 1957]

Oh, ich liebe ja den Schalkragen und zur Zeit ist auch das Bedürfnis nach einem Cape ganz groß! Und was ist eure liebste Kragenform?

Mittwoch, 24. September 2014

Fertig: Rock mit hohem Bund aus Burda 05/2012!


Kurz gezeigt habe ich euch den Rock ja hier schon, aber nun nochmal ganz ausführlich: Es handelt sich um das Model 106B aus der Burda 05/2012. Ein Bahnenrock mit Taschen und hoher Taille. Eigentlich auch mit vorderer Knopfleiste, aber die hat mir bei einem früheren Modell nicht gefallen - die stört den Rockschwung - und so habe ich die Leiste einfach weggelassen.


Statt der Knopfleiste habe ich also das vordere Rockteil an der Mitte im Stoffbruch zugeschnitten und hinten einen Reißverschluss eingesetzt. Außerdem habe ich an allen Kanten nochmal ein bisschen dazugegeben, da die Maße sonst etwas zu eng waren - quasi Größe 44+. Und das war es auch schon an Änderungen. Ansonsten finde ich das Schnittmuster recht einfach. Mit den Taschen muss man ein bisschen gucken, dass man die Reihenfolge einhält und nicht voreilig absteppt, aber das ist alles machbar und geht mit jedem Versuch leichter von der Hand.

Burdastyle, Rock, Hoher Bund, Bahnenrock

Der Stoff ist ein Gemisch aus Wollviskose und Plastik als Reststoff von Karstadt. Gekostet hat er nur 8 Euro und die restlichen Materialien waren aus dem Vorrat, also ein echtes Schnäppchen dieser Rock. Er ließ sich auch sehr gut bügeln und verarbeiten. Und er verbreitet beim Dämpfen diesen leichten Geruch von Wolle - ich mag das sehr.


Aber die Stoffzusammenstellung verrät schon, dass der Rock eher wärmend daherkommt und ein sehr guter Begleiter durch Winter und Übergangszeiten sein wird. Außerdem bewegt er sich beim Laufen manchmal etwas steif, aber da er ja sowieso weit ist, wirkt das nicht unpassend.


Ich hatte übrigens statt der empfohlenen 2m nur 1,6m und musste den innenliegenden Formbund daher aus anderem Stoff arbeiten. Ich habe ein paar sehr steife Jeansreste verwendet, sodass ich mir auch das Aufbügeln der Vlieseline sparen konnte.


Hier habe ich den Rock für ein Konzert mit einem gekauften Oberteil von Grain de Malice und den weißen Sandalen noch sommerlich kombiniert, allerdings habe ich dann beim Konzert ganz schön geschwitzt!


Der Rock sitzt ausgesprochen gut - schief wirken lediglich das Oberteil, weil es rechts mehr raushängt, und der Saum, weil ich ständig schief stehe. Ich bin auch sehr glücklich mit dem Rock. Ich mag den hohen Bund, die Taschen und wie der Rock fällt und steht - ich werde das Schnittmuster auf jeden Fall noch öfter verwenden!

Habt ihr den Schnitt auch schon verwendet? Ich überlege beim nächsten Mal vielleicht mal andere Taschenbelege zu machen - vielleicht mit Bogenumrandung, aus anderem Stoff oder auch mit Zackenlitze? Mal sehen - und wie gefällt euch der Rock?
[verlinkt beim MeMadeMittwoch]

Dienstag, 23. September 2014

Kleiner Modebericht - Praktische Mode 04/1958

Aus der Praktischen Mode 04/1958 ein kleiner Modebericht: Kleider, die mit und ohne Gürtel zu tragen sind - die Taille steht langsam nicht mehr im Vordergrund, aber dafür schwingende Röcke für den Tanztee, überschnittene Schultern und die Sacklinie.

Wie gefällt euch die Mode? Mein Geschmack ist vieles nicht mehr so ganz, aber die kleinen Details wie das passende Futter zum Kleid oder Handschuhe und Hut zusammen, finde ich ganz zauberhaft!
[verlinkt beim Creadienstag]