
Die erste Hitzewelle dieses Jahr ist im Gange und glücklicherweise schützt Stoff nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Sonne und Hitze. In weiser Voraussicht habe ich daher beim letzten Stoffkauf auch eine Viskose-Leinen-Mischung mitgenommen und mir daraus ein Kleid genäht.

Okay, ich gestehe, dass es gar kein echtes Kleid ist - ich habe vielmehr eine Hemdbluse und einen Rock genäht, aber beides eben aus dem gleichen Stoff und so ergibt sich gemeinsam getragen der Eindruck, dass es sich um ein Kleid handelt.

Beide Schnitte sind bekannt, die Hemdbluse nach einem angepassen Schnitt von 1940, der Rock ist Teil eines Kleides aus einem Heft von 1956. Ich habe sie beide bereits mehrfach genäht und es ist mir fast peinlich, dass ich sie schon wieder genommen habe, aber sie passen und stehen mir, ich mag sie sehr und kann sie gefühlt mit verbundenen Augen nähen. Ich bleibe dann doch daran hängen und auch diese beiden Versionen werden nicht die letzten gewesen sein.

An der Bluse mag ich besonders die beiden Falten von der Schulter, die Platz für die Brust schaffen und gleichzeitig Bewegung in die Bluse bringen. Ein kleines Bisschen sperrt die Bluse zwischen dem zweiten und dritten Knopf auf, weil der lose Stoff trotz Beleg zu wenig Halt dort hat. Vielleicht setze ich noch einen kleinen Druckknopf.

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden - beide Teile sind von einem Kleid kaum zu unterscheiden und verbinden insofern den Vorteil, dass ich sofort komplett angezogen bin, aber auch beides einzeln tragen oder besser gesagt anders kombinieren kann. Der Stoff ist mit seinem Blütenmuster ganz entzückend und trägt sich sehr, sehr angenehm - da komme ich auch gut durch die Hitzewellen des Jahres!
