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Mittwoch, 23. März 2016

Fertig: Ein Sommerkleid von 1941!


Passend zum Frühlingsbeginn wurde mein Kleid fertig und zu einer kleinen Familienfeier ausgeführt. Ich bin sehr glücklich mit dem Kleid und es ist auch zumindest schon bewiesen, dass ihm eine Menge Kuchen, Kaffee und Sekt nichts ausmachen. Es gibt aber natürlich noch ein paar weitere Details zu berichten über mein erstes Kleid in diesem Jahr!


Das Kleid ist aus Beyers Mode für alle vom Juli 1941 und für den Hochsommer gedacht. Ein paar Details hatte ich hier auch schon gezeigt. Wie immer hält sich die Anleitung sehr kurz und der Begleittext hebt vor allem die streckende Wirkung hervor. Insgesamt ist es ein relativ einfaches Kleid mit raglanähnlichen Ärmeln, einem angedeuteten Miederteilchen und leichtem Glockenrock.

Mir selbst gefallen vor allem die kleinen Falten in der Schulternaht und das Zusammenspiel von Stoff, Farbe und Schnitt. Ich fühle mich ausgesprochen wohl und zuhause in diesem Kleid!


Der Stoff ist eine wunderbare Viskose von Karstadt, die spontan gekauft wurde und von Farbe und Fall perfekt zum Kleid passt. Lediglich dass die Details im Miederteil durch das Muster etwas untergehen, ist etwas schade. Daher habe ich auch auf die kleine Schleife vorn verzichtet - sie erschien mir etwas verloren.


Besonders erwähnenswert finde ich auch die Ärmel, sogenannte bishop sleeves bzw. Bauschärmel. Die sind für heutige Verhältnisse ungewohnt weit, aber gerade in den frühen 40er Jahren waren diese Ärmel groß in Mode und wurden oft an Blusen zusammen mit Shorts auch im Hochsommer getragen.

Der Ärmelbund wird doppelt gearbeitet und der Ärmel dann eingereiht zwischengefasst. Im Muster geht es etwas unter, daher hier nochmal im Detail. Die Manschetten könnten insgesamt etwas enger sein, da sie aber keinen Verschluss vorgesehen haben, muss ja nunmal auch die Hand noch durchpassen.
[verlinkt bei 12Letters - A wie Ärmel]

Der Kleiderschnitt ist eigentlich einige cm zu groß, daher konnte ich mir zB die Anpassung für die Brust sparen und habe ich die Anpassungen ausschließlich über die Seitennähte vorgenommen. Beim ersten losen Abstecken der Seitennähte war vor allem das Vorderteil viel zu weit. Auf beiden Seiten habe ich jeweils 6cm zur Taille weggenommen, damit die Seitennaht auf auch der Seite lag. Dann habe ich nochmals 2cm pro Seite verschmälert und somit die Taille um 16cm insgesamt enger gemacht. Nun sitzt es angenehm - auf den Reißverschluss konnte ich dennoch verzichten.


Durch die weggenommenen cm ist auch der Rockteil schmaler geworden, aber immernoch sehr bequem und ich kann mich ohne Einschränkungen darin bewegen. Den Saum habe ich nur sehr knappkantig mit einem Rollsaum versäubert, da ich zuvor etwas zu mutig gekürzt hatte.


Von hinten sieht man, dass die Schulter grundsätzlich oben etwas zu weit ist - kein Wunder, da ich dort nichts angepasst hatte. Durch Stoff und Muster fällt das aber aus meiner Sicht so wenig auf, dass ich mir zwar notiert habe, dass ich beim nächsten Mal auch Weite aus dem Rückenteil nehmen sollte, aber nichts mehr am Kleid ändern werde. Auch vom Muster mehr oder weniger verschluckt ist der eingezogene Streifen auf Taillenhöhe - das Miederteil wird also hinten nicht fortgeführt.. schade eigentlich.


Ich bin sehr zufrieden - kleinere Mängel hier und da stören mich nicht weiter und ich könnte mir auch eine Bluse in dieser Art [zB zusammen mit der oben schon erwähnten Shorts] sehr gut vorstellen. Ich habe tatsächlich auch nur eine Woche an dem Kleid gearbeitet - nicht dass ich plötzlich auf Schnelligkeit setzen würde, aber es ist schon sehr angenehm so flott Ergebnisse zu sehen!

Was sagt ihr zum Kleid? Gefällt es euch auch so gut?
[verlinkt beim MeMadeMittwoch]

Freitag, 18. März 2016

Details zum Sommerkleid von 1941!

Das Kleid aus dem spontan gekauften Stoff nimmt Form an - die Ärmel sind  wie man oben sieht fertig und eingesetzt. Da ich mir eine ordentliche Erkältung eingefangen habe, muss ich mich immer wieder zwischendurch ausruhen, also ein guter Moment um das Schnittmuster mal zu zeigen.

Der Schnitt ist vor allem wegen dem Miederteil ganz spannend - das geht vorn von der Ärmelöffnung bis über die Taille, aber hinten nur einen schmalen, gürtelähnlichen Streifen lang und wird im schrägen Fadenlauf zugeschnitten. Ich habe das hintere Miederteil mit etwas Vlieseline verstärkt, weil ich fürchtete, dass es sonst gar zu sehr aus der Form gerät und das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. 

 

Außerdem habe ich ausnahmsweise keine FBA gemacht, denn das Kleid ist eh zu groß. Ich habe daher auch auf ein Probeteil verzichtet und mutig zugeschnitten. Bei den raglanähnlichen Ärmeln und den Raffungen vorn hatte ich wegen dem Sitz an den Schultern nur wenig Sorge, die Brust hat auch genug Platz, also war nur in der Taille anzupassen. Ich habe also alles zusammengenäht und zuletzt die Seitennähte angepasst. Im Vorderteil wurden 12cm weggenommen - und das nur damit die Seitennähte auch seitlich lagen. Dann habe ich weitere 3cm je Seitennaht weggenommen und nun sitzt es wie ich es mir von einem sommerliche Tanzkleid wünsche.

Es fehlen noch der Saum und der Ausschnitt will auch noch per Hand vernäht werden. Schöne Aufgaben um krank auf dem Sofa zu sitzen und vor sich hinzunähen. Und damit wünsche ich euch ein sonniges Wochenende und hoffentlich ist es bald warm genug das Kleid auszuführen!

Samstag, 12. März 2016

Vom Spontankauf zum Kleid von 1941!

Gestern war ich noch spontan bei karstadt um Gurtband für den Gürtel des lavendelfarbenen Kleides zu kaufen. Das ist bis auf den Gürtel und den Saum fertig, aber irgendwie wenig spektakulär - ich fürchte ich bin mehr das Mädchen für Aufregendes, für Muster, für spannende Details!

 

Und mit diesem Gefühl erblickte ich gestern eine wunderbare Baumwollviskose am Ständer und wusste sofort, was es werden sollte: Ein Sommerkleid der 40er Jahre mit viel Raffungen und Falten. Ich habe also 3m Stoff gekauft, den Heftestapel befragt und wurde fündig:


Das Heft Beyers Mode für alle aus Juli 1941 beinhaltet dieses hochsommerliche Nachmittagskleid mit weich gezogenen Schalartigen Vorderteilen. Die schräg aufsteigende Miederteilung und die schmalen Glockenfalten wirken streckend - so verspricht es zumindest der Begleittext. Ich finde es perfekt für meinen Stoff und habe schon die ersten Teile abgepaust!

Die Bluse neben dem Kleid kennt ihr übrigens auch schon, das ist nämlich der Schnitt der kleinen französischen Bluse. Ist es nicht merkwürdig, dass ich, obwohl ich inzwischen über 300 Hefte besitze, so häufig Modelle aus den immer gleichen Hefte nähe? Vielleicht ist es einfach das Vertrauen, das man hat nachdem das erste Modell gelang? Denn die Bluse trage ich oft und gern und vielleicht nähe ich sie auch nochmal.

Achja, und Gurtband gab es nicht in der gewünschten Art, sodass ich auch nicht am lavendelfarbenen Kleid weitermachen kann - welch glücklicher Zufall, denn das lässt viel Zeit für das neue, aufregende Kleid! Und damit wünsche ich euch und mir ein erfolgreiches, kreatives Wochenende!