Sonntag, 27. März 2016

Brillenetui aus Lederresten!


Verschlungen und Verflochten ist das Thema der Stoffspielerei in diesem Monat bei machwerke. Wie auch beim letzten mal habe ich das zum Anlass genommen etwas zu machen, was ich schon lang vor hatte: ich wünsche mir einen Mexikobeutel.

In den 40er Jahren schwappte die mexikanische Mode und deren Stilelemente in die Vereinigten Staaten. Beeinflusst durch Stars und Künstler wie Katy Jurado, Lupe Velez und Frida Kahlo und das "Golden Age of Mexican Cinema" gab es in dieser Zeit viele bestickte und geraffte Blusen, mexikanische Motive und Tropenmuster und weite Röcke zu sehen. Es war eine bequeme, entspannte Mode, die besonders im Sommer beliebt war. Auch Mode aus Mexiko war begehrt - zB sogenannte Souvenirjacken [lose Wolljacken mit Stickereien und Applikationen wie hier zu sehen], handbemalte Tellerröcke oder Lederarbeiten.

Und ich möchte nun also eine Beuteltasche im mexikanischen Stil anfertigen. Allerdings habe ich noch nie mit Leder gearbeitet und so wollte ich doch lieber vorher einmal üben und legte mit einem Brillenetui los.


Das Schnittmuster und Hinweise zur Verarbeitung habe ich aus dem Buch Für jeden etwas! von 1962. Ich musste dem Etui jedoch nochmal 1,5cm mehr Umfang zugeben, sonst hätte meine Brille nicht reingepasst. Das Leder sind Lederreste, die ich mit verschlungenen Lederschnüren verbunden, gestaltet und auch noch beklebt habe. 


Insgesamt bin ich ganz zufrieden mit dem ersten Versuch - die Löcher am Rand könnten regelmäßiger sein, aber so einfach ist der Umgang mit der Lochzange gar nicht. Bevor ich mich nun an die gewünschte Tasche mache, werde ich mal einen Entwurf zum Design machen und so ganz entschlossen über die Größe bin ich auch noch nicht.

Was haltet ihr von meinem Brillenetui? Habt ihr Tipps für mich mit dem Umgang mit der Lochzange?

7 Kommentare:

  1. Ja genau: Mexiko.
    Das ist eine sehr gute Idee und farblich hast du das genau richtig umgesetzt.

    Vermutlich müsstest du ein dickeres Leder nehmen. Am besten etwas pflanzlich gegerbtes, das ist dichter und kompakter. Die gleichmäßigen Abstände sind gerade auf langer Strecke besser mit einem Reihenlocheisen zu erreichen.
    Ich habe letztes jahr mal was dazu ausprobiert, das hilft dir vielleicht:
    http://machwerke.blogspot.de/2015/03/stoffspielereien-flechtnahte.html

    Frohe Ostern und danke, dass du mitgemacht hast!

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  2. das sieht sehr witzig aus und wird dich bestimmt gut durch den Sommer begleiten! Richtig schön und absolut perfekt mit dem Verschlungenen!
    Frohe Ostern.
    LG. Susanne

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  3. Die Farbkombi mit schwarz-rot-weiß-grün macht sich ausgezeichnet, und das sieht nach einem sehr praktischen Teil für den Sommer aus! Mir ist nicht ganz klar, wie Du die durchgezogenen Bänder innen befestigt hast? Festgeklebt? lg, Gabi

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    1. Nein, ich habe lediglich einen Knoten eingezogen und dann losgeflochten. Man sieht es auch ein bisschen an der geschlossenen Seite in der Mitte steht ein Weißes sehr weit raus, da ist der Knoten :)

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    2. OK, aha, nö, das hätte ich jetzt so nicht gesehen. Aber danke für die Antwort!

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  4. Lustig, grade dieses Wochenende habe ich einen weitere Beuteltasche aus Leder im Mexiko Stil auf dem Flohmarkt gefunden. Meine MUtter meinte, ähnliche währen damals auch in Bulgarien gemacht worden - wo mein Opa herkam. Ob meine Tasche aus Mexiko kommt, oder gar aus dem Land meiner Vorväter oder von einer eifrigen Hausfrau nach den berühmten Lederbastelbüchern aus den 50ern und 60ern gemacht wurde ... keine Ahnung.
    LG

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  5. Sehr schön, besonders auch wegen der alten Vorlage, das mag ich ja immer. Daher finde ich auch das etwas unregelmäßige besonders stilecht - wäre damals sicher auch so gewesen.

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